Heather Mills geht aufs Ganze



Das Ultimatum ist längst abgelaufen. 72 Millionen Pfund sollte der Ex-Beatle Paul McCartney seiner Ex-Frau Heather Mills zahlen, oder sie würde vor Gericht gehen. "Macca" ging auf dieses Angebot nicht ein. Kalkuliertes Risiko – oder läuft er in einer Falle?

Obwohl sich Paul McCartney redlich bemüht, seine bevorstehende Scheidung von Heather Mills nicht zur Schlammschlacht ausarten zu lassen, gelingt es ihm nicht. Und dafür sorgt vor allem seine Noch-Ehefrau. Am Freitag lief laut der britischen Tageszeitung "Daily Mail" ein Ultimatum ab, das Heather Mills dem Ex-Beatle gestellt hatte: Er sollte ihr 50 Millionen Pfund (rund 72 Millionen Euro) Abfindung zusagen oder sie wolle vor Gericht ziehen.


Angeblich hat sie die Daumenschrauben schon angelegt: Sie soll mehrere Deals in den USA eingefädelt haben, um die Wahrheit über ihre stürmische fünfjährige Ehe mit dem berühmten Popstar an die Öffentlichkeit zu bringen. Sir Paul, der als einer der größten britischen Rockmusiker aller Zeiten von der schreibenden Zunft im Inselkönigreich meist geschont wird, hat es laut Mills faustdick hinter den Ohren: Einen kleinen Vorgeschmack seiner "Untaten" gab es, als Mills Anwälte einige Scheidungsdokumente an die Presse schickten.



In diesen Unterlagen behauptet McCartneys Frau, dass er sie misshandelt und beschimpft hat. Er soll Wein über sie geschüttet haben, sie mit einer Glasscherbe am Arm verletzt haben, sie während der Schwangerschaft mit Gewalt in ein Badezimmer geschubst und sie über einen Couchtisch gestoßen haben.



Das ist so gar nicht der gute Onkel als der Sir Paul sich gerne präsentiert. Und das war erst der Anfang: Angeblich hat Mills bereits mit einem US-Sender über eine Doku-TV-Serie über ihre Ehe mit McCartney verhandelt, mit Chatshow-Queen Oprah Winfrey über einen Auftritt in ihrer Sendung gesprochen, einen Buchvertrag über mehrere Millionen Dollar angeboten bekommen und sie soll sogar erwägen, in den USA mit ihrer eigenen Chatshow aufzutreten. Denn dort wird sie bereits als neuer Stern am Showbiz-Himmel gefeiert.
Diese Angebote wären ein Millionengeschäft für Heather Mills und würden sie praktisch über Nacht zum Star machen. Macca, wie ihn seine Freunde nennen, will das um jeden Preis verhindern und hofft, dass seine Noch-Ehefrau eine Schweigeklausel unterschreiben wird.
Habgieriges, berechnendes Luder
Die "Daily Mail" ist überzeugt, dass Mills kein gutes Haar an ihrem Mann lassen wird: Ihr eigener Ruf wurde bereits durch die negative Berichterstattung in Großbritannien ruiniert. Davon abgesehen, dass sie laut britischen Journalisten ein habgieriges, berechnendes Luder ist, das den armen Macca hinters Licht geführt hat, soll sie außerdem früher als Edel-Prostituierte gearbeitet und in einem Soft-Porn-Video mitgespielt haben.
Das Sperrfeuer der britischen Presse hat Methode: McCartney ist eine Institution der britischen Musikindustrie und das perfekte Aushängeschild Großbritanniens. Er ist beispielsweise wesentlich sympathischer als randalierende britische Fußballfans. Oder abgetakelte US-Musiker, die von der Boulevardpresse weltweit ständig für Drogenkonsum, sexuelle Eskapaden und anderen Unfug gegeißelt werden.
In Amerika könnte Mills durchstarten
Obwohl Sir Paul seit den frühen 60er Jahren im Showgeschäft ganz vorne dabei ist, hat er es immer geschafft, eine saubere Weste zu behalten. Das könnte jetzt anders werden. Denn Mills ist zwar in Großbritannien als Miststück verschrien, aber die Amerikaner würden sie mit offenen Armen empfangen. Welcher US-Bürger würde nicht gerne mit ansehen, wie der Schutzheilige der britischen Musikszene in den Schmutz gezogen wird. Kein Wunder also, dass Sir Pauls Ehefrau bereits ihre Fühler über den großen Teich ausgestreckt hat.
Macca scheint seine Gattin bislang unterschätzt zu haben. Zunächst bot er ihr "nur" eine jährliche Summe von 3,4 Millionen Pfund (4,8 Millionen Euro) seines 800 Millionen Pfund (1,148 Milliarden Euro) starken Vermögens an.
Für ein solches "Taschengeld" war Mills aber nicht zu haben: Ihr Staranwalt Anthony Julius, auch genannt "Genius", protestierte. Julius weiß wovon er spricht hat er doch bereits Dianas Scheidungsvermögen von 17 Millionen Pfund (rund 25 Millionen Euro) aus Prince Charles herausquetscht. Angeblich soll Sir Paul nach einigen Drohgebärden seiner Frau bereit gewesen sein 25 Millionen Pfund (rund 36 Millionen Euro) abzudrücken. Andere Zeitungen schreiben, dass Mills auf 50 Millionen Pfund (rund 72 Millionen Euro) beharrt habe.
Oder 70 Millionen Pfund (rund 100 Millionen Euro), da war sich die britische Presse nicht ganz einig. Auch darüber wie es jetzt weitergehen soll, herrscht Uneinigkeit unter den Journalisten im Inselkönigreich.
Wieviel muss er zahlen?
Die Einen schreiben, dass Mills ihrem berühmten Ehegatten ein Ultimatum gestellt hat, das am Freitag abgelaufen ist. Die Anderen behaupten, McCartney sei jetzt sauer und habe seinerseits ein Ultimatum gestellt, das ebenfalls am Freitag ablief.
Heather sollte 23 Millionen Pfund (33 Millionen Euro) akzeptieren oder in den Wind schießen. "Das ist sein letztes Angebot", sagte ein Freund von McCartney. "Paul hat jetzt die Nase voll. Er ist fest entschlossen, keine weiteren Deals mehr anzubieten und er hat sich geschworen, dass es keine Verhandlungen mehr geben wird. Wenn Heather dieses Angebot ablehnt", sagte der McCartney-Freund weiter, "dann soll sie sich zum Teufel scheren soll und er wird vor Gericht gehen." Beide Ultimaten sind inzwischen verstrichen, aber passiert ist bislang nichts.
In einem Interview hat Mills nun erklärt, dass sie ihr Leben gerne in den USA verfilmen lassen will. Das Model hat auch schon konkrete Vorstellungen, wer sie in der Rolle der gequälten Ehefrau verkörpern soll. Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon ist die Auserwählte der Ex-Frau.




Es bleibt spannend, denn es geht um viel: Wenn Heather mit einem Schlag steinreich werden will, sollte sie McCartneys 23 Millionen Pfund einkassieren, aber dann entgeht ihr vielleicht ein größeres Vermögen und der Promi-Status, den die TV-Serien und Bücher versprechen. Laut dem britischen "Mirror" ist McCartney bereit, es auf einen Prozess ankommen zu lassen. Und es sieht ganz so aus als ob es seine Noch-Ehefrau darauf anlegt.




Quelle:Welt.de

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