George Harrisons Elternhaus wird versteigert

George Harrison wuchs nicht in der schönsten Gegend auf. Die heutigen Besitzer seines Elternhauses hoffen, dass es einem leidenschaftlichen Beatles-Fan trotzdem viel Geld wert ist.
Ein zweistöckiges Reihenhaus, der graue Putz blättert, zwei Stufen führen zur verzierten Eingangstür. Dass dieses bescheidene Eigenheim im nordenglischen Liverpool am Montag (20.10.) meistbietend den Besitzer wechseln soll, würde wohl kaum jemanden interessieren - hätte nicht der Gitarrist einer der erfolgreichsten Bands der Geschichte hier einen Teil seiner Kindheit verbracht. In die Adresse «25 Upton Green, Liverpool» zog 1949 der sechs Jahre alte George Harrison mit seinen Eltern Harold und Louise ein, der später als einer der Beatles zum Weltstar wurde.  
Bis in die frühen 60er wohnte Harrison (1943-2001) im Stadtteil Speke. Auch einer seiner späteren Bandkollegen, der acht Monate ältere Paul McCartney, war in der Gegend zu Hause. Die beiden nahmen den gleichen Bus zur Schule. Die besten Erinnerungen hatte Harrison nicht an das Viertel, in dem er aufwuchs: «Es gab Frauen, deren Männer abhauten, und andere Frauen, die alle zehn Minuten ein Kind bekamen», zitiert Graeme Thomson den Musiker in seiner Biografie. 

Zum Stadtzentrum sind es rund 12 Kilometer von Speke aus. Viel näher liegt der Flughafen, der seit 2001 nach einem weiteren Ex-Beatle «John Lennon Airport» heißt. Ringo Starrs Eltern wohnten etwas weiter nördlich. Liverpool ist stolz auf seine berühmten Söhne. Es gibt Beatles-Stadttouren, ein großes Museum und unendlich viele Andenken zu kaufen. Mit den Musikern lässt sich auch heute noch viel Geld verdienen, denn Fans pilgern in Scharen zu regelrechten «Gedenkstätten» in der von hoher Arbeitslosigkeit gebeutelten einstigen Industriestadt an der englischen Westküste. 

Auf den Beatles-Effekt hofft nun auch die Immobilienagentur Countrywide, die vor einem Jahr bereits John Lennons Elternhaus in der Liverpooler Newcastle Road verkauft hat. 


«Es war diese Adresse, wo George Harrison einige der ersten Proben der Band abgehalten hat», heißt es in der Ankündigung der Auktion. Sieht man von seiner Geschichte ab, ist das Haus mit einem kleinen Garten hinterm Haus, drei Schlafzimmern, Wohnzimmer und einer Küche absolut normal. 100 000 Pfund (rund 125 000 Euro) ist als Richtpreis angegeben. Während man dafür in London kaum eine Garage bekommt, sind ähnliche Häuser in Liverpool-Speke auch für weniger zu haben, wie ein Blick ins Immobilienportal «Rightmove» verrät. Allerdings ist in denen auch kein Beatle aufgewachsen. 
«Wie man sich vorstellen kann, gibt es viele Interessenten für das Haus, schließlich gibt es überall auf der Welt viele Beatles-Fans», sagt Martin Hardy von Countrywide. Um die Verbindung des kleinen Hauses mit der großen Band noch deutlicher zu machen, findet die Versteigerung am Montagabend im Nachbau des legendären Cavern Club statt - «der spirituellen Heimat der Beatles», erklärt Hardy. Ursprünglich war er ein Jazzclub, in den 60ern wurde er zum Zentrum der Liverpooler Rock-'n'-Roll-Szene. 
Hier wurde auch das Haus versteigert, in dem der 1980 ermordete John Lennon die ersten fünf Jahre seines Lebens mit seiner Mutter verbrachte. Es war einem anonymen Bieter aus den USA 480 000 Pfund (damals 560 000 Euro) wert - doppelt so viel wie vorab geschätzt. Das viktorianische Reihenhäuschen aus roten Ziegeln ist allerdings auch hübscher als das ehemalige Heim der Harrisons.dpa

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