Beatles Tochter Stella McCartney in Berlin



Gerade geschnittene Jacketts und unkomplizierte Satin-Kleider mit einer Prise mädchenhaftem Charme - so wie die Kollektion von Stella McCartney aussieht, ist auch ihre Schöpferin. Geradlinig, dezent und trotzdem etwas Besonderes. Gestern Abend konnten sich 400 Gäste im Edelkaufhaus "The Corner" ein konkretes Bild von der kreativen Britin machen. Die tauchte zwar eine Stunde zu spät, aber dafür angenehm entspannt beim Cocktailempfang auf.


Kaum geschminkt und die Haare locker zusammengebunden - so plauderte sich die Designerin, die Stars wie Keira Knightley und Gwyneth Paltrow anzieht, locker durch die dichte Menschenmenge im noblen Laden am Gendarmenmarkt. Bei Champagner, O-Saft und Wasser traf sie auf junge Fashion-Fans wie Schauspielerin Hannah Herzsprung und Model Franziska Knuppe , aber auch auf alte Bekannte wie Designer-Kollege Michael Michalsky . Der hatte mit Stella McCartney einst bei Adidas zusammengearbeitet: "Sie ist ein wundervoller Mensch. Außerdem hat sie ein tolles Empfinden für Stoffe und für Farben. Ich finde es toll, wenn Frauen Mode für Frauen machen. Das ist bei den Top-Designern ja nur selten der Fall." Eine Zusammenarbeit schloss er jedoch aus: "Unsere Stile sind zu verschieden." Veruschka von Lehndorf , erstes Deutsches Supermodel der 60er-Jahre, unterhielt sich hingegen angeregt mit Stella über ein mögliches gemeinsames Projekt im Kampf gegen das Töten von Tieren für die Mode. Als vehemente Tierschützerin weigert sich Stella McCartney hartnäckig, in ihren Kollektionen tierische Materialien wie Schurwolle, Seide, Leder oder Pelz zu verarbeiten. Sie steckte Veruschka von Lehndorf während des Gesprächs gleich einen Button an die Jacke: "Meat Free Monday" - für Vegetarierin von Lehndof zwar ein überflüssiger Tipp, für Fleischesser und Pelzträger jedoch eine kurze konkrete Kampfansage. Dann blickte die Londoner Modemacherin wieder entspannt in die Smalltalk-Runde. Und in die Zukunft. Im November will sie zusammen mit "Gap" eine Kinderkollektion herausbringen. Inspirationen für die Entwürfe ihres eigenen 2001 gegründeten Labels "Stella McCartney" holt sich die 37-Jährige von den Frauen rund um den Globus: "Die ganze Welt ist ein Trend." Auch die Berliner seien gut gekleidet: "Zumindest das, was ich bisher gesehen habe", so Stella McCartney, die eigens für den Empfang angereist war und heute sofort wieder abdüsen wollte.
Stella McCartney, Mutter dreier Kinder und mit Alasdhair Willis , dem Manager einer Möbelfirma verheiratet, meidet das Rampenlicht. Sie macht lieber Mode und mixt dabei mit viel Humor verschiedenen Stile: Alt und Neu, Pop und Klassik, Hippie-Mode und traditionelle Schnitte - "Rock-Chick-Glamour" wird das in Fachkreisen genannt. Auf ihren berühmten Nachnamen angesprochen, vergeht der 37-Jährigen allerdings der Spaß. Die Tochter von Ex-Beatle Paul McCartney und seiner 1998 an Brustkrebs gestorbenen Ehefrau Linda Eastman wollte immer mehr sein, als nur "die Tochter von Paul". Sie wollte Mode statt Musik. Mit 15 Jahren ging sie auf eigene Faust nach Paris, um bei Christian Lacroix zu assistieren. Anschließend studierte sie am renommierten Londoner St. Martins College of Art & Design. Zwei Jahre nach ihrem Abschluss holte Chloé das damals erst 25-jährige Talent als Chefdesignerin nach Paris. Mit Mut, Spitzenröcken und Petticoats polierte sie das Image der Marke auf. Und das so überzeugend, dass sie sogar vom zuvor geschassten Karl Lagerfeld lang und breit gelobt wurde. Seitdem wird sie am Rande ihrer Defilees ehrfürchtig "Stella Steel" genannt. Seit 2004
entwirft sie auch für Adidas.
Quelle:Berliner Morgenpost.de

Photos:contactmusic.com

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