Lennon Mörder hatte auch Paul McCartney im Visier

Die Welt stand still, als im Dezember 1980 John Lennon vor seinem Haus in New York erschossen wurde. Sein Mörder Mark David Chapmann sitzt seitdem im Gefängnis - und riss nun alte Wunden wieder auf. Sein Opfer, sagte der 55-Jährige, habe er sich ganz willkürlich ausgesucht

Buffalo - Seit dem Jahr 2000 kann Mark David Chapman, der verurteilte Mörder von John Lennon, alle zwei Jahre ein Gnadengesuch stellen. Sechs Mal hat er inzwischen davon Gebrauch gemacht, sechs Mal ist sein Antrag auf Entlassung gescheitert.


Bei seiner jüngsten Anhörung vor einem dreiköpfigen Ausschuss im Hochsicherheitsgefängnis Attica (US-Staat New York) überraschte Chapman, 55, nun mit neuen Aussagen zu seinem Verbrechen vor 30 Jahren.

Demnach hatte er vor seiner Tat eine ganze Liste von potenziellen Mordopfern aufgestellt. Dazu gehörten beispielsweise auch der US-Talkmaster Johnny Carson und die Schauspielerin Elizabeth Taylor. Lennon habe sich an der Spitze der Todesliste befunden.

Auf die Frage, warum er gerade Lennon ausgewählt habe, sagte Chapman: "Er schien greifbarer für mich." Seine Wohnung im Dakota-Building sei nicht so abgelegen gewesen, wie die Orte, an denen sich die anderen potenziellen Opfer befunden hätten.


"Es ging gar nicht wirklich um sie", sagte Chapman. "Es ging nur um mich. Wenn es nicht Lennon gewesen wäre, hätte es auch sonst wer sein können."

Bereits in einem Interview mit dem US-Magazin "People", das 1987 veröffentlicht worden war, hatte Chapman unter anderem die Namen von Paul McCartney, Ronald Reagen, Schauspieler George C. Scott und den früheren Gouverneur von Hawaii, George Ariyoshi, als potenziell denkbare Todeskandidaten genannt.

Foto;HamburgerMorgenpost

Chapman gestand vor dem Bewährungsausschuss, dass er die Tat aufgrund seines mangelhaften Selbstwertgefühls begangen habe. "Ich dachte, wenn ich John Lennon töte, wäre ich kein Niemand mehr. Stattdessen bin ich ein Mörder geworden", sagte er laut dem Protokoll der Anhörung.



"Ich konnte nicht klar denken", gibt Chapman heute zu, "ich habe eine schreckliche Entscheidung getroffen und habe das Leben eines Menschen aus reiner Selbstsucht beendet."


Der geistig verwirrte Chapman hatte John Lennon am 8. Dezember 1980 vor dessen Wohnsitz in New York mit vier Schüssen in den Rücken getötet. Obwohl ihm mehrere Gutachten eine Psychose bescheinigten, erklärte er sich selbst des Mordes schuldig und wurde 1981 zu einer Freiheitsstrafe von mindestens 20 Jahren bis lebenslänglich verurteilt.

Inzwischen bewohnt Chapman laut CNN eine eigene Zelle im Gefängnis, verbringt aber die meiste Zeit des Tages außerhalb. Er arbeite unter anderem in der Bücherei, sagte ein Beamter.
 Seit 1994 habe Chapman gegen keine Regel des Gefängnisses mehr verstoßen, so ein Justizsprecher. "Er kümmert sich um seine eigenen Angelegenheiten und erledigt seinen Job ohne großes Trara."

Der Bewährungsausschuss ließ sich von Chapmans Ausführungen jedoch nicht überzeugen und verweigerte erneut, ihn auf Bewährung zu entlassen. Er sei nach wie vor eine Gefahr für die Allgemeinheit, hieß es zur Begründung.

Quelle:Spiegel Online

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