Die Beatles in Mono seit heute im Handel

Die Beatles waren an neumodischem Kram wie Stereo lange nicht interessiert: "Als sie Stereo erfanden, dachte ich mir nur 'Warum?'. Wofür braucht man denn zwei Lautsprecher? Aus unserer Sicht ruinierte das nur den Sound", gab George Harrison mal zu Protokoll. Fest steht, dass die Stereo-Versionen ihrer Songs den Fabelhaften Vier aus Liverpool lange schnuppe waren. Denn als sie in der ersten Hälfte der Sechzigerjahre ihre Karriere starteten, waren in Vinyl gepresste Mono-Mixe noch das Maß aller Dinge und Stereo schien nur ein technischer Schnickschnack, dem viele Experten keine große Zukunft einräumten.
Deshalb wurde bei allen frühen Beatles-Alben der größte Aufwand für die Mono-Versionen betrieben. Die Stereo-Variante galt auch ihrem Produzenten George Martin lange als deutlich weniger wichtig. So entstand die Mono-Version des legendären Albums "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" zum Beispiel unter Mitwirkung der Beatles, während sie die Stereo-Ausgabe den Technikern überließen.
An all das sollte man sich erinnern, wenn nun der 14-LP-Kasten "The Beatles in Mono" mit den Vinyl-Ausgaben des Liverpooler Weltkulturerbes erscheint. Menschen, die sich weniger mit den klanglichen Feinheiten von Musik aufhalten, denen praktisch und pragmatisch Spotify und iPod zur Berieselung reichen, werden die Vorstellung, viel Geld in Mono-Vinyl-Ausgaben zu investieren, vermutlich lachhaft finden. Aber wer sich etwas mehr für den Klang von Musik und ganz besonders für die Beatles begeistert, muss die Vorstellung, ihren Platten auf Vinyl und in Mono zu lauschen, verlockend finden.##

Die wahren Beatles-Spezialisten horten selbstverständlich längst die kostbaren Mono-Originale. Und nachgewachsene Fans freuten sich vor fünf Jahren über das Beatles-Mono-CD-Kästchen. Aber nun wurden diese Monolithen der Popkultur nochmals aufbereitet und zwar auf Vinyl, also so wie sie einst erschienen. Weil die potenziellen Kunden dieser Platten die Musik vermutlich längst in irgendeiner anderen Form besitzen, wurde diese Neuauflage tatsächlich mit großer Liebe zum Detail betrieben.
Die "Beatles in Mono"-Box bietet 14 180-Gramm-Vinyl-Platten. All die Dauerbrenner wie "Rubber Soul" oder "Revolver" wurden den Originalausgaben der Sechzigerjahre nachempfunden: also mit gefalzten Plattenhüllen, Original-Labels und allen Beilagen. Von den Mono-CDs unterscheiden sich die neuen Vinyl-Ausgaben auch durch frische Überspielungen von den Originalbändern. Wobei die Vorgehensweise von einst nach den Notizen der alten Studiozauberer übernommen wurde und sowieso auf jegliche digitale Technik verzichtet wurde.
Bleibt die Frage, ob sich dieser Zirkus tatsächlich lohnt. Ob normale Menschen einen Unterschied hören, wenn sie eine dieser Mono-Wunderscheiben abspielen. Die Antwort liefert jeder halbwegs brauchbare Plattenspieler mit dazugehöriger Anlage, denn in Mono klingen die Beatles auf Vinyl tatsächlich anders und besser, genauer gesagt, so robust und energisch wie nie zuvor. Gerade ihre frühen Alben wie "With the Beatles" oder "Beatles for Sale" lassen in dieser Form den Geist der ruppigen Starclub-Auftritte erahnen.
Vor allem aber kommen die Beatles so auch in diesem Jahrtausend noch zeitgemäß rüber. Kein Wunder, dass Opa Paul McCartney alle seine Enkel mit einer Vinyl-Mono-Box bestückt haben soll.(Spiegel Online)

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