Mal Evans wäre 80 geworden



Mal "Malcolm"Evans 
27. Mai 1935 in Großbritannien;
† 5. Januar 1976 in Los Angeles, USA

lernte George Harrison von den Beatles während eines dreimonatigen Engagements im Cavern Club in Liverpool, kennen. Er wurde zuerst Türsteher und wurde danach als Roadmanager und Bodyguard der Beatles eingestellt.
















Er spielte den Kanalschwimmer in Hi Hi Hilfe war bei der Magical Mystery Tour dabei und beim Schwanengesang Let It Be ,außerdem in  dem Film Blindman mit Ringo Starr.

Er war der Wecker bei A Day In The Life und der Hammer bei Maxwell Silver Hammer.

Im Januar 1976 wurde er von Polizeibeamten erschossen weil er mit einer Waffe hantierte.

40 Jahre Venus and Mars mit den Wings erschienen am 27.Mai 1975 in den USA

Am 30.Mai 1975 erschien das Album in England
Venus And Mars / Rock Show / Love In Song / You Gave Me The Answer / Magneto And Titanium Man / Letting Go / Venus And Mars (Reprise) / Spirits Of Ancient Egypt / Medicine Jar / Call Me Back Again / Listen To What The Man Said / Treat Her Gently (Lonely Old People) / Crossroads

Ungeachtet der fortgesetzten Reunion-Diskussion begannen die Wings im März 1974 mit neuen Proben. Diese wurden kurz darauf von einem Aufenthalt der McCartneys in Los Angeles unterbrochen. Dort kam es tatsächlich zu einer Begegnung mit John Lennon, in deren Folge sogar neue, eher enttäuschende Aufnahmen enstanden (siehe "Bits And Pieces"). Auch ein Besuch bei "Beach Boy" Brian Wilson war geplant, doch das kalifonische Musik-Genie lebte derzeit völlig zurückgezogen und litt unter Drogenkonsum und Depressionen. Paul und Linda hämmerten an Wilsons Tür, doch ein leises Wimmern war das einzige, was sie von Brian Wilson vernahmen. Zurück in London beginnt das Wings-Trio mit Vorspielterminen für einen neuen Schlagzeuger. Von fünfzig Kandidaten blieb einer übrig: Geoff Britton. Als Leadgitarrist wurde schließlich der 21-jährige Jimmy McCullough verpflichtet, der schon bei den "McGear"-Sessions dabei war und dessen ehemalige Band "Stone The Crows" sich nun endgültig getrennt hatte. Mit dieser Besetzung ging es am Vortag von Paul McCartneys 33. Geburtstag wieder in die USA - dieses Mal nach Nashville. Dort nahmen die Wings eine ganze Reihe neuer Titel auf: "Junior's Farm", "Sally G", "Walking In The Park With Eloise", "Bridge Over The River Suite", Hey Diddle", "Send Me The Heart", "Proud Mum" und "Wide Prairie". Auch erste Demos wurden eingespielt, auf deren Basis etwa ein Jahr später das Album "Venus And Mars" entstand. Im Juli nahm Paul im Alleingang am Piano weitere Demos auf, darunter auch Songs, die erst viel später veröffentlicht wurden (z.B. "Mull Of Kintyre", "Million Miles" oder "Rockestra Theme")


Die ruhigen, von Akustikgitarren und Flöten getragenen Klänge von "Venus And Mars" eröffnen das gleichnamige Album. Dieses kurze Stück und das nahtlos folgende, gewaltig losrockende "Rock Show" passt nicht nur aus dramaturgischen Gründen gut an den Anfang des Albums, sondern wurde von Paul McCartney mit der Absicht komponiert, damit die Konzerte der geplanten Welttournee zu eröffnen. Der Text von "Venus And Mars" beschreibt, wie ein Rockfan in einer großen Arena darauf wartet, dass seine favorisierte Band endlich ihren Auftritt beginnt. Das Saallicht senkt sich und die farbigen Bühnenscheinwerfer kommen zum Einsatz:




"Sitting in the stand of the sports arena /

Waiting for the show to begin. /

Red lights, green lights, strawberry wine /

A good friend of mine, follows the stars /

Venus and mars are alright tonight."



Während der Anfang noch recht klar zu deuten ist, lassen die letzten beiden Zeilen zumindest zwei Interpretationen zu. Der "gute Freund" könnte der Rockfan sein, der seinen Stars auf Tournee folgt. Es könnte aber auch jemand sein, der sich für Astronomie interessiert. Auch lassen sich Parallelen zur griechischen Mythologie ziehen. McCartney hat jedoch in Interviews bestritten, dass der Song bzw. der Albumtitel mit der symbolischen Bedeutung von Venus (Liebesgöttin) und Mars (Kriegsgott) zu tun hat. Wie auch immer: Der Titelsong ist vorzüglich mit "Rock Show", dem mitreißendsten Rocker des Albums verbunden worden. In "Rock Show" nennt McCartney Orte von rockhistorischer Bedeutung:



"If there's a rock show /

At the Concertgebouw /

They've got long hair /

At the Madison Square /

You've got Rock and Roll /

At the Hollywood Bowl."

Gerne berichtet Paul McCartney davon, dass sich ihm die Melodie von "Yesterday" im Traum offenbarte. Ähnlich verhält es sich mit "Love In Song". Dieser Titel flog ihm nur so zu, als er Ende 1974 mit einer 12-saitigen Gitarre in den Abbey Road-Studios saß. Melodie und Text wurden gewissermaßen aus dem Stand komponiert. Zu einer wunderschönen Melodie gesellt sich ein überaus melancholischer Text, in dem der Protagonist mit Wehmut der vergangenen Liebe hinterhertrauert. Kaum vorstellbar, dass dieses Stück autobiografische Züge trägt. Viel mit seiner Persönlichkeit zu tun hat allerdings "You Gave Me The Answer". Paul McCartney hatte stets ein Faible für die Songs der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Nicht zuletzt die Kindheitserinnerung an den Klavier spielenden Vater und die Radiosendungen des BBC Home Service sind dafür verantwortlich, dass McCartney nostalgische Songs schrieb wie "When I'm Sixty-Four" oder "Honey Pie". Immer wieder taucht auch später dieser Stil in der Karriere des Ex-Beatles auf. So auch auf "Venus And Mars". Begeistert von Fred Astaire, der Billy Cotton Band Show und Cole Porter schrieb Paul McCartney "You Gave Me The Answer" - eine den Vorbildern durchaus ebenbürtige Nummer, die er sogar ins Konzertrepertoire der Wings übernahm. Tragende Instrumente sind hier McCartneys Piano und die Bläsergruppe. Eine solche Nummer in Zeiten von Hard Rock und Glam Rock zu veröffentlichen, war mutig. Doch Paul McCartney scherte sich nicht darum und machte das, was er für richtig hielt.




"Magneto And Titanium Man" schrieb McCartney während eines längeren Urlaubs auf Jamaica. Dort kaufte er sich jeden Samstag im Supermarkt Comics. Als 11-jähriger meinte Paul, Comics entwachsen zu sein. Nun, etwa zwanzig Jahre später fand er wieder Gefallen an den Geschichten um Helden und Schurken. Die Inspiration zu diesem Song kam auf diese Weise von einem Marvel-Comic. "Spider Man"-Erfinder Stan Lee entwickelte ebenfalls die Figuren Magneto und Titanium Man. Auch der im Song auftauchende Crimson Dynamo ist den Marvel Comics entliehen. Bei McCartney geht es darum, dass die drei Super-Schurken den Erzähler zu überzeugen versuchen, dass dessen Freundin (eine Vertreterin des Gesetzes) einen Bankraub verhindern will. Der Ich-Erzähler mag das nicht glauben, doch als sie bei der Bank ankommen, sehen sie, dass seine Herzdame selbst im Begriff ist, die Bank zu überfallen. Musikalisch ist "Magneto And Titanium Man" Rockpop in Reinkultur - vom stetig pulsierenden Keyboard, über den schön arrangierten Harmoniegesang bis hin zum knackigen Gitarrensolo von Jimmy McCulloch.



Wie schon mit "Let Me Roll It" beim Vorgängeralbum gibt es auf "Venus And Mars" auch ein an John Lennons rotzigen Gitarrenstil erinnerndes Stück: "Letting Go". Der Song gehört zu dem Besten, was "Venus And Mars" zu bieten hat. Der Songtext ist vergleichsweise belanglos. Das Stück lebt von einem unglaublich coolen Groove, effektvoll eingesetzten Bläser-Attacken und von einem erneut überzeugenden Solo Jimmy McCullochs.



Im CD-Format geht es als Track 7 ein wenig unter, doch in der Schallplatten-Version wird der konzeptuelle Charakter von "Venus And Mars" deutlicher. Beide LP-Seiten werden vom Song eröffnet, der dem Album seinen Namen gab. "Venus And Mars" erklingt als erstes Stück der B-Seite mit mehr Echo auf McCartneys Stimme (passend zur "hall of the great cathedral") und einer traumartigen Gesamtatmosphäre. Dieses Mal scheint es klar zu sein: Der Protagonist befindet sich nicht in der Konzerthalle und wartet auf seine Stars, sondern auf ein Raumschiff, das ihn zu den Sternen transportiert.



"Standing in the hall /

Of the great cathedral /

Waiting for the transport to come /

Starship 21ZNA9."



Nahtlos geht es in "Spirits Of Ancient Egypt" über. Hinter dem mystischen Titel, inspiriert durch die Lektüre eines Buches über Ägyptens große Pyramiden, verbirgt sich ein weiterer klassischer Wings-Rocker. Der surreale Songtext gibt wenig Aufschluss über dessen ultimative Aussage, doch McCartney verwendet eine bildhafte Sprache, die seine Dichtung interessant hält ("spirits of ancient egypt", "shadows of ancient Rome" oder "echoes of sunken Spain"). Den Gesang teilt sich Paul McCartney hier mit Denny Laine, der einige Solopassagen vorträgt. McCartney unterstrich damit sein Vorhaben, die Wings als eine Gruppe gleichberechtigter Mitglieder zu etablieren.



Munter rockend stellt sich ein weiteres Wings-Mitglied vor: Jimmy McCulloch interpretiert "Medicine Jar", seinen Song über Drogenmissbrauch. Schon bei den Nashville-Sessions machte McCulloch die Wings mit dem Song bekannt. Paul McCartney gefiel das Stück und versprach, dass es für das kommende Album aufgenommen werden sollte. In "Medicine Jar" steckt bittere Ironie. Die 70er Jahre waren noch nicht zuende, als der talentierte Jimmy McCulloch selbst Opfer einer Heroin-Überdosis wurde und nur 26-jährig am 27. September 1979 verstarb.



In "Call Me Back Again" zeigt Paul McCartney seine wohl beste rockige Gesangsleistung seit "Oh! Darling" ("Abbey Road", 1969). Auch wenn sich seine Stimme manchmal zu überschlagen scheint, ist die Darbietung überaus eindringlich. Hier geben sich leidenschaftlicher Gesang, hervorragendes Bläserarrangement, eine damit korrespondierende Sologitarre und eine intelligente Songsstruktur die Klinke in die Hand. McCartney begann die Komposition in New Orleans und vollendete sie während eines Aufenthalts im Beverly Hills Hotel.



Während bis dahin hochklassige Rocksongs und wohlgeratene Balladen das Gesamtbild des Albums dominieren, sorgt "Listen To What The Man Said" nun für einen gewissen Bruch. Dieser reine Popsong erreicht zwar nicht die Wertigkeit und Tiefe des übrigen Materials und wirkt ein bisschen oberflächlich nach "Tralala", ein Vorwurf, den sich McCartney in seiner Solo-Karriere nicht selten anhören musste. Doch es ist einer der Songs, die sich sofort im Gehörgang einnisten und nicht wieder weg wollen. Nicht umsonst wurde der Titel als Single ausgekoppelt und erreichte mühelos Platz 6 in England und Platz 1 in den amerikanischen Charts. Bei der Aufnahme des Songs schien Paul McCartney lange unzufrieden mit dem Ergebnis. Erst als der (auch für George Harrison tätige) Saxophonist in einem Take ein hervorragendes Solo einspielte, passte alles zusammen.



Kein McCartney-Album ohne die große finale Ballade - so auch auf "Venus And Mars". "Treat Her Gently - Lonely Old People" entstand aus zwei Songfragmenten, wobei McCartney lange Zeit mit dem Zusammenfügen der Teile große Schwierigkeiten hatte, da sie sich in verschiedenen Tonarten befanden. Die Art und Weise, wie die Songs dann verwoben wurden, lässt kaum Gedanken an die problematische Entstehungsgeschichte aufkommen. Das melancholische Lied thematisiert das Alter und die mit dem Lebensabend drohende Vereinsamung, Gebrechen und Entfremdung. Ein Sujet, das McCartney bereits als 24-jähriger mit "Eleanor Rigby" aufgriff ("Revolver", 1966). Doch im Unterschied zu seinem Beatles-Klassiker ist in "Treat Her Gently - Lonely Old People" der alte Mensch nicht alleine. Gemeinsam mit seinem Lebenspartner trotzt er den Widrigkeiten. Eine Aussicht, die sich Paul McCartney sicher gerne für sich und seine Frau Linda gewünscht hat. Eher aus einer Laune heraus wurde noch eine instrumentale Wings-Version der englischen Seifenoper "Crossroads" angehängt. Diese Serie war in England besonders bei älteren Leute beliebt. Insofern passt "Crossroads" doch wieder ausgezeichnet hinter "Treat Her Gently - Lonely Old People". Doch wer das nicht weiß, wird "Crossroads" sicher für ein kleines, aber feines McCartney-Original halten. Vergleicht man das harmlose Original mit der Wings-Interpretation, so wird der Klassenunterschied schnell deutlich. Irgendwann entschieden daher die Macher der Serie, dass die Wings-Version das Original ersetzen soll. Auf diese Weise wurde "Crossroads" für begrenzte Zeit das meistgespielte Stück von "Venus And Mars".



Die Bonustracks des Albums bestehen zunächst aus dem eher unbedeutenden Instrumental "Zoo Gang" (mit Akkordeon und nervigem Synthesizer), das für eine englische TV-Abenteuerserie vorgesehen war und dem etwas interessanter gestrickten, ebenfalls instrumentalen "Lunch Box / Odd Sox" (Piano als Leitinstrument). Paul McCartney hat "Lunch Box / Odd Sox" als ersten Song bezeichnet, der in New Orleans aufgenommen wurde. Ebenfalls aus der Zeit in New Orleans stammt "My Carnival", das offensichtlich vom berühmten Karneval (Mardi Gras) der Südstaatenmetropole inspiriert wurde. Fotos belegen, dass die verkleideten McCartneys am 11. Februar 1975 Mardi Gras unsicher machten. Einen Tag später versammelten sich die Wings im Studio, erhielten dabei Unterstützung von den Musikern George Porter und Benny Spellman (The Meters) und nahmen in lärmender Partystimmung den Professor Longhair (bedeutender Pianist aus New Orleans) gewidmeten Titel "My Carnival" auf. Für das Album "Venus And Mars" war dieser Song jedoch nie vorgesehen. Er erschien erstmals offiziell als B-Seite der 1985er McCartney-Single "Spies Like Us".



"Venus And Mars" wurde wie "Band On The Run" an einem ungewohnten, ja fast exotischen Ort aufgenommen. Auch wenn man beiden Alben dieses eigentlich nicht anhört, so hat das fremde Ambiente McCartney in seiner Kreativität doch beflügelt. Wie das Vorgängeralbum erreichte "Venus And Mars" sowohl in England als auch in den USA Platz 1 der LP-Charts. Die Kritiker hingegen waren eher geteilter Meinung und monierten McCartneys Stilmix. Doch genau das ist seine Stärke und der Quintessenz des "Venus And Mars"-Albums. Es zeigt Teile von McCartneys vielfältigen Einflüssen, seine Virtuosität als Musiker bzw. Sänger und sein Freude am Spiel mit verschiedensten Genres.



War der letzten LP ein Poster noch beigelegt, stattete man das "Venus And Mars"-Album noch opulenter aus. Es war nicht nur als Klappcover gestaltet, das ein schönes Panoramafoto enthielt, das die Wings in einer Wüstenlandschaft zeigt, sondern enthielt zwei Poster, ein bedrucktes Innencover und in der Erstauflage zwei Aufkleber.

Quelle:EX Beatles

Beatle kauft sich Penthouse in New York

PEOPLE ⋅ Der 72-jährige Musikstar hat mit seiner Frau zusammen ein Luxus-Apartment in New York City gekauft. Die Immobilie soll einen tollen Blick über den Central Park bieten.



Paul McCartney hat umgerechnet 13,9 Millionen Euro für ein Penthaus in New York City ausgegeben. Der 72-jährige Musikstar soll Berichten zufolge die in der Fifth Avenue gelegene Immobilie mit seiner Ehefrau Nancy Shevell gekauft haben.
In einer Beschreibung bezeichnete die Zeitung 'New York Times' das Luxus-Apartment als eine «glamouröse 1960er-Zeitkapsel mit einem Schuss 'Hollywood'». Laut der 'New York Post' mussten die Käufer ihre Namen registrieren lassen, da das Grundstück ausschliesslich für Genossenschaftskäufer vorgesehen ist. Angeblich haben beide den Nachnamen des ehemaligen 'Beatles'-Stars verwendet. Der grosse Komplex, der einen tollen Ausblick über den Central Park bietet, wurde bisher noch nie auf dem Immobilienmarkt zum Kauf angeboten.
Ursprünglich war er im Besitz des Entwicklers des Grundstücks, Manny Duell, der in der Vergangenheit vermietete Gebäude kaufte, um sie dann wiederum zu vermieten. Als Duell im Jahre 1977 starb, lebte dessen Frau weiterhin in der Residenz, bis sie 2014 schliesslich verschied.
Das 13,9 Millionen Euro-Preisschild ist weit entfernt von dem in Liverpool gelegenen Haus des 'Blackbird'-Sängers, das Anfang des Jahres für umgerechnet 210.000 Euro verkauft wurde.(NLZ)

35 Jahre McCartney II erschien am 16.Mai 1980


Coming Up / Temporary Secretary / On The Way / Waterfalls / Nobody Knows / Front Parlour / Summer's Day Song / Frozen Jap / Bogey Music / Darkroom / One Of These Days

Das gesamte Material von "McCartney II" enstand in einem Zeitloch der Wings. "Back To The Egg" war auf dem Markt und die England-Tournee war erst für das Jahresende vorgesehen. So startete Paul McCartney im Sommer 1979 mit eher spielerischen und experimentellen Aufnahmen, die zunächst gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren. McCartney genoss die einfache Art des Aufnehmens, die bereits das erste Soloalbum "McCartney" zu einem nicht uninteressanten Werk machte. Er lieh sich von den EMI-Studios eine 16-Spur-Maschine, so dass die Mikrofone direkt eingestöpselt werden konnten und ein Mischpult überflüssig wurde. Ein Stück, das so entstand, war "Coming Up", das McCartney einem Härtetest unterzog, indem er es - noch unveröffentlicht - einem überaus kritischen Publikum während der England-Tour vorsetzte. "Coming Up" kam sehr gut an, was McCartney darin bestärkte, den Song als Single zu veröffentlichen. Mit Recht: "Coming Up" erreichte in den USA Platz 1 und landete in England auf dem "Silber-Treppchen". Dieser Umstand wiederum verleitete McCartney zu dem verwegenen Schritt, die eigentlich privaten Song-Spielereien der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Fehler, angesichts des hohen Standards, den der ehemalige Beatle mit seiner Musik mittlerweile wieder erlangt hatte.




Die Songs: Der große Hit "Coming Up" wurde an den Anfang des Albums gestellt. Dass dieser Song Potenzial hat, das ist spätestens durch die Liveaufnahme (ein Mitschnitt aus Glasgow) belegt worden, die als B-Seite der Albumversion erschien. Wie über die gesamte Albumlänge spielt McCartney auch bei "Coming Up" alle Instrumente selbst. Dies ist auch gleichzeitig das Manko der ganzen Platte.
Während "McCartney" (1970) noch durch die Wahl herkömmlicher Instrumente wie Klavier, Bass, Gitarre, Schlagzeug und durch die Art der Produktion atmosphärisch für Intimität und Wärme sorgte, wirkt "McCartney II" fast ausnahmlos kalt und steril - bei einer leider sehr amateurhaften Produktion. Das ist auch bei "Coming Up" nicht anders. Der Song ist clever durchkonstruiert mit effektvoll ansteigenden Tonfolgen und funkigen Bläsersätzen, aber durch den verzerrten Leadgesang, das monotone Schlagzeug ohne irgendwelche Rhythmuswechsel und die künstlich klingenden Bläser bleibt "Coming Up" weit unter den Möglichkeiten. Zu "Coming Up" erschien ein gelungener Videoclip, in dem Paul McCartney diverse prominente Mitglieder einer fiktiven Bigband parodiert, darunter Buddy Holly [oder Hank Marvin (Shadows) - je nach Sichtweise], Andy Mackay (Roxy Music), Ron Mael (Sparks) und sogar sich selbst als 1964er Beatle Paul.



"Temporary Secretary" setzt der sterilen, synthetischen Richtung noch einen drauf. Gewiss hat "Temporary Secretary" eine humorvolle Komponente; McCartney lässt hier seiner Albernheit freien Lauf. Auf Dauer jedoch zerrt das Gedudel des programmierten Synthesizers mächtig an den Nerven des Hörers. Der Text handelt von einem Büroleiter, welcher an einen gewissen Mr. Marks schreibt, er möge ihm doch bitte eine Aushilfs-Sekretärin vermitteln. Bei gutem Willen kann man das mechanische Rattern des Synthesizers mit dem montonen Geräusch einer Schreibmaschine assoziieren.



Zuweilen begibt sich Paul McCartney in die Gefilde des Blues. Manchmal weiß das Ergebnis zu überzeugen (z.B. "That Would Be Something", 1970 / "Three Legs", 1971), auch wenn niemals überzeugender White Blues wie der von Eric Clapton erreicht wird. McCartneys Leadgitarrenspiel wie auch seinem Gesang mangelt es an Gefühl und Ausdruck von persönlichem Leid - beides für diese Musikform ganz entscheidende Zutaten. Ungeachtet dessen verschafft "On The Way" dem Hörer eine wohltuende Unterbrechung der synthetischen Sounds dieses Albums. Man beginnt sich aber bald über die nachlässige Produktion zu ärgern und fragt sich, wie "On The Way" wohl in der Interpretation eines Blues-Veterans wie Clapton klingen würde. Im Vergleich zu dieser Version könnte es nur besser werden.



"Waterfalls" gehört zu den ganz wenigen Stücken, die bereits vor Beginn der Aufnahmesessions zu großen Teilen fertig geschrieben waren. In dieser einfachen, etwas vorhersehbaren und leicht überzuckerten Ballade sinniert McCartney über Vergänglichkeit und die Liebe als kostbarstes Gut. Hier greift er interessanterweise auch auf Metapher zurück, wird danach aber leider wieder sehr plakativ und berechenbar:



Don't go chasing polar bears /

In the great unknown.

Some big friendly polar bear /

Might want to take you home.



And I need love, yeah I need love /

Like a second needs an hour /

Like a raindrop needs a shower /

Yeah a need love every minute of the day /

And it wouldn't be the same /

If you ever should decide to go away.



Auch wenn "Waterfalls" zu den durchdachten Songs gehört, so darf bezweifelt werden, dass er auf einem starken Soloalbum Bestand haben würde. Mehr Spaß macht dagegen "Nobody Knows", ein unbekümmerter kleiner Rock'n'Roll. Hier spürt man die Ausgelassenheit und den - ganz im positiven Sinne - zwanglosen Charakter der Aufnahmen zu "McCartney II". An dieser Stelle passt das Unfertige sowie das amateurhafte Spiel. Die flapsige Art, den Text vorzutragen, erinnert an spätere Stücke wie das unveröffentlichte "Stop, You Don't Know Where She Came From" ("Tug Of War"-Demos, 1980) oder "Promise To You Girl" ("Chaos And Creation In The Backyard", 2005).



Das Konzept McCartneys der freien, experimentellen Herangehensweise wird noch deutlicher beim Instrumental "Front Parlour", ein Song mit einfacher Melodie, die zwar mehr als unkoordiniertes Gedudel ist, künstlerisch aber zu keiner Zeit zufriedenstellen kann. Die Instrumentierung beschränkt sich erneut auf Klänge, die dem Synthesizer entlockt werden. Auch bei der Ballade "Summer's Day Song" stehen die Keyboards im Vordergrund, erzeugen aber wohligere, entspanntere Klangsphären. Nur spärlich streut McCartney hier ein paar Gesangszeilen ein:



Someone's sleeping /

Through a bad dream /

Tomorrow it will be over /

For the world will soon be waking /

To a summer's day.



Was hier recht gut gelingt, ist die Vertonung der traumverlorenen Atmosphäre, die der Text schildert. Die Inspiration für die Melodie geht auf ein nicht näher bestimmtes klassisches Stück zurück, auf das McCartney aufmerksam wurde. Der zweite Instrumentaltitel des Albums, "Frozen Jap", wird oft als Abrechnung mit den japanischen Behörden dargestellt. Tatsächlich hat dieser Song nichts mit McCartneys Festnahme in Tokio zu tun, denn er wurde ja bereits Monate zuvor aufgenommen. Die fernöstlich anmutende Tonfolge brachte McCartney auf den Arbeitstitel "Frozen Jap", der sich dann auch nicht mehr änderte.



Ende der Siebziger Jahre gab es Kontakte zwischen Paul McCartney und dem britischen Schriftsteller Raymond Briggs, Autor des preisgekrönten Kinderbuchs "Fungus the Bogeyman". McCartney sollte die Musik zu einem geplanten Film schreiben. Aus welchen Gründen auch immer aus diesem Projekt nichts wurde, so befasste sich Paul doch mit dem Buch. Eine Passage, in der es darum geht, dass die jungen Leute in "Bogeyland" sich gegen die Musik hassende ältere Generation auflehnt, inspirierte ihn zu "Bogey Music". Da das Outfit dieser jungen Rebellen dem der Ted-Mode der 50er Jahre angelehnt war, sah McCartney Rock'n'Roll als passende musikalische Umsetzung der literarischen Vorlage. So ist "Bogey Music" auch eine schmissige Nummer geworden, ohne jedoch wirklich zu überzeugen. McCartney singt den simplen, sich ständig wiederholenden Text als übertriebene Elvis-Parodie in tiefer Tonlage. Die Komposition ist nicht ausgereift und wirkt daher so wie eine Demoversion. 2004 erschien eine amerikanische filmische Adaption der Briggs-Geschichte als "Fungus der Nachtschreck" - ohne die Musik von Paul McCartney.



"Darkroom" bezeichnet im Englischen einerseits die Dunkelkammer des Fotografen, andererseits spärlich beleuchtete Kontakträume in der Homosexuellen-Szene. Im Hinblick auf Linda McCartneys Tätigkeit als Fotografin ist es daher wahrscheinlicher, dass ihr Mann mit "Darkroom" die erstere Definition meinte (... doch auch Heteros können sich zwischen Entwicklerschalen und Vergrößerer vergnügen). Zu tief sollten die Interpretationen allerdings auch nicht gehen, da "Darkroom" nicht viel mehr ist als eine Songzeile mit ein bisschen Musik, die über eine Schlagzeugspur improvisiert wird. Dass es der Ex-Beatle auch hiermit nicht ganz ernst meinte, wird durch seinen quäkigen Gesang aus dem Stehgreif unterstrichen.



Den wohl besten Beitrag zu "McCartney II" stellt die klassische Ballade "One Of These Days" dar. Während der Aufnahmen zum Album bekam Paul Besuch von einem Hare Krishna-Jünger. Dessen Sanftheit und Ausgeglichenheit inspirierte McCartney zu "One Of These Days". Atmosphärisch ganz ähnlich angelegt wie "Summer's Day Song" - naturverbunden, sehr nachdenklich und verträumt - ist dieser Song im starken Kontrast zu den hektischen, künstlichen Sounds und halbgaren Kompositionen zu sehen. Es braucht nicht mehr als den einfühlsamen Gesang Paul McCartneys (mit effektvollem Echo versehen) und dessen Spiel auf der akustischen Gitarre um seine Fähigkeit zu begreifen, mit einfachsten Mitteln einzigartige Melodien zu kreieren, die den Hörer emotional sofort berühren.



Auf dem 1980 erschienenen Album bildete das schöne "One Of These Days" das Finale. Es ist daher schon ein bisschen grausam, wenn man auf der CD mit dem ersten Bonus-Track "Check My Machine" hart und erbarmungslos aus dieser Stimmung herausgerissen wird. Eine an "Revolution 9" erinnernde Sound-Collage eröffnet diesen Titel: Das wiederholte "Hi, George" - "Morning, Terry" stammt aus dem "Tweety und Sylvester"-Trickfilm "Tweet Zoo" von 1957. Die weiteren Geräusche sowie das "Down, down, down..."-Geschrei ist dem gleichen Film entnommen, aus einer Szene, in der Sylvester einem Krokodil zu entfliehen versucht. Dies sind noch die interessanten Zutaten zu einem Titel, der nicht mehr ist als ein relaxter Groove, auf dem McCartney mit Fistelstimme die Zeile "Check My Machine" variiert. Die ursprüngliche Länge von 8:39 Min. wurde für das Album auf 5:51 Min. heruntergeschraubt - ohne freilich den Hörgenuss zu steigern. "Check My Machine" war übrigens die B-Seite der Single "Waterfalls".



"Secret Friend" - wiederum die B-Seite der raren "Temporary Secretary"-Single - weist schon prophetisch in die Richtung, die McCartney ab den 90er Jahren auf seinen "Fireman"-Produktionen gehen sollte. Epische zehneinhalb Minuten währt dieser Titel, der zwar atmosphärisch gelungen in den Ambient Dance-Stil passt, aber doch irgendwie nicht zu dem, was man von Paul McCartney auf einem regulären Studioalbum erwartet. Jedoch zählt die Neugier auf für ihn unbekannte künstlerische Pfade zu den überaus positiven Eigenschaften des ehemaligen Beatles.



Ein großer Hit - noch unter dem Namen Wings veröffentlicht - ist der letzte der drei Bonustitel der remasterten CD-Ausgabe: "Goodnight Tonight". In Deutschland schaffte der Song zwar nur Platz 34, doch sowohl in den USA als auch in England eroberte "Goodnight Tonight" Rang 5. Der Song beginnt mit einer markanten Bassfigur McCartneys und lateinamerikanisch anmutenden Klangzutaten. Der Disco-Takt der Rhythmusgruppe - gelegentlich von kurzen Flamenco-artigen Gitarrensoli begleitet - dominiert dieses extrem eingängige Stück. Nicht ohne Grund gehörte die Maxi-Single "Goodnight Tonight" seinerzeit zum Standardrepertoire eines jeden DJs. Dass sich dieser Song auf einem Soloalbum als Bonus-Track wiederfindet, ist nicht ganz unpassend, denn immerhin war die erste Fassung ein Alleingang von McCartney. Erst später führten diverse Overdubs dazu, dass man "Goodnight Tonight" mit Fug und Recht als Wings-Nummer bezeichnenn kann. Das Video zu "Goodnight Tonight" sorgte seinerzeit für Furore, zeigte es doch die Wings ganz im Stil der Zwanziger Jahre mit Schmalzlocke und feinem Zwirn. Das hatte nun wirklich nur noch sehr entfernt mit dem "Pilzkopf Paul" zu tun.



Am Ende der Aufnahmen vom Sommer 1979 hatte Paul McCartney mit 18 Songs genug Material beisammen, um theoretisch ein Doppelalbum füllen zu können. Es war sicher keine dumme Entscheidung, es bei einer Einzel-LP zu belassen, denn sogar diese ist bis auf sehr wenige Ausnahmen im Prinzip eines Ex-Beatles unwürdig. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass diese Songsammlung ursprünglich nur für McCartneys privaten Gebrauch gedacht war. Gleichwohl hätte man bei der Wahl eines guten Produzenten und einer ernsthafteren Herangehensweise künstlerisch sicherlich erfolgreicher sein können. Wie auch immer, in Sammlerkreisen kursiert das (illegale) "Lost McCartney Album", das alle Songs enthält, die damals aufgenommen wurden. Die Unterschiede bestehen darin, dass diverse Titel hier ungekürzt vertreten sind ("Front Parlour", "Frozen Jap", "Check My Machine" und "Coming Up") und einige gar unveröffentlicht: "All You Horseriders", "Blue Sway", "Mr. H. Atom", "You Know I'll Get You Baby" und "Bogey Wobble" (wie "Bogey Music" von Raymond Briggs' "Fungus the Bogeyman" inspiriert). Realistisch betrachtet ist es aber keiner dieser Songs wert, näher besprochen zu werden.



Paul McCartney hat es wohl nur dem immensen Erfolg von "Coming Up" und seinem Namen zu verdanken, dass das Album "McCartney II" sehr erfolgreich wurde: Platz 1 in England und Nummer 3 in den USA.

Quelle:EX Beatles

Happy Birthday Pattie Boyd zum 80.geboren 17.März 1944

Patricia Anne „Pattie“ Boyd Harrison Clapton (* 17. März 1944 in Taunton, Somerset, England ) Sie heiratete den Beatle George...