John Lennons Witwe protestiert gegen Gewalt
Die Kugel hat das Glas durchschlagen. Eine Inschrift fordert den Besucher auf, hindurch zu blicken durch das Einschussloch. Von beiden Seiten. Denn, so will es Yoko Ono, jeder Angreifer sei auch ein Opfer – je nach Standpunkt, hinter oder vor der Scheibe, die sie in eine Berliner Galerie gestellt hat. Haunch Of Venison, die Galerie, zeigt nicht nur die Skulptur „The Hole/Das Loch“.
Das ganze Haus ist eine einzige Installation gegen Gewalt, und Yoko Ono ist, zumindest zur Eröffnung, wieder ein lebendiger Teil des Kunstwerks. Man sieht also durch das Loch und das gesprungene Glas und denkt: John Lennon. 1981, nachdem Lennon in New York erschossen worden war, hatte sie „Season Of Glass“ veröffentlicht, ihr Requiem mit der kaputten, blutigen Brille auf der Plattenhülle.
Michael Pilz
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