RAMALLAH / LONDON (inn) - Mehrere palästinensische Organisationen haben den Ex-Beatles-Sänger Paul McCartney dazu aufgefordert, sein für den 25. September in Israel geplantes Konzert abzusagen. Ein Auftritt in Israel sei einem Auftritt in Südafrika zur Zeit der Apartheid gleichzusetzen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins "Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel" (PACBI) in Ramallah.
Seit der Gründung des Staates Israel vor 60 Jahren seien Hunderttausende Palästinenser entwurzelt und ihres Landes beraubt worden. Sie seien zu einem Leben im Exil und in Armut verurteilt, heißt es in der Erklärung weiter. "Wir bitten Sie eindringlich, die Werte von Freiheit, Gleichheit und gerechtem Frieden für alle aufrechtzuerhalten in dem Sie sich dem wachsenden Boykott gegen die israelische Apartheid anschließen", fordert der Verein laut einem Bericht der Tageszeitung "Jerusalem Post".Die "Palestine Solidarity Campaign" (PSC) mit Sitz in London fordert die Menschen auf ihrer Internetseite dazu auf, an Sir Paul McCartney in einem Brief zu appellieren, um ihn zur Absage seines Konzertes zu bewegen. "Ich bin sicher, dass Sie wissen, dass der Staat Israel damit fortfährt, gegen die Menschenrechte zu verstoßen", heißt es in einem vorgefertigten Musterbrief. Israel wird darin unter anderem vorgeworfen, einen Genozid im Gazastreifen zu verüben."In dem Sie jetzt ein Konzert in Israel geben, dulden Sie stillschweigend Israels Aktionen und ignorieren die Not der Palästinenser", heißt es in dem Brief weiter. McCartney wird zum Abschluss gebeten, seine Entscheidung zu überdenken.
Nach den Boykottaufrufen wandte sich Joy Wolf, eine Vertreterin der britischen Zweigstelle der pro-israelischen Interessengruppe "StandWithUs", an den Ex-Beatles-Sänger und dessen Manager. "Je lauter die Rufe nach einem Boykott werden, um so mehr Menschen werden kommen, um zu zeigen, wie fruchtlos diese Rufe sind und um zu demonstrieren, dass es durch Kontakt und Dialog und in der Tat durch den Besuch von Konzerten wie dem Ihrigen Hoffnung gibt, dass sich Dinge verbessern. Wenn Sie in Tel Aviv sind, können sie ein gemischtes Publikum von Juden, Moslems und Christen erwarten - etwas, was in jedem arabischen Land unmöglich wäre".
Quelle:Israelnetz.com Photo:Pietro Pesci