Während Lennon, Harrison und Starr inzwischen große Erfolge als Solokünstler feiern konnten, hatte McCartney trotz teilweise guter Verkaufszahlen den Durchbruch Mitte der 1970er Jahre noch nicht wirklich geschafft; auch weigerte er sich aufgrund der für ihn traumatischen Trennung bei Konzerten eine größere Zahl von Stücken der Beatles zu spielen. Erst auf den großen Tourneen Ende der achtziger Jahre spielte er wieder mehr Stücke aus der Beatles-Phase. Viele davon wurden damit zum ersten Mal von einem der Beatles live aufgeführt, da sie seit 1966 keine Konzerte mehr gegeben hatten (abgesehen vom Auftritt auf dem Dach ihres Büros in London für den Film Let It Be).
Mit dem nächsten Album Red Rose Speedway, das am 4. Mai 1973 veröffentlicht wurde, schien sich dieser Trend fortzusetzen, obwohl die Auskopplung My Love mit McCulloughs bemerkenswertem Gitarrenspiel vier Wochen Nummer 1 in den USA war. Doch noch im gleichen Jahr gelangen Paul McCartney und den Wings seine bisher größten Erfolge: Die Oscar-nominierte Single Live and Let Die aus dem gleichnamigen James-Bond-Film mit Roger Moore und das Album Band on the Run, von dem der Titelsong und der Titel Jet als Singles erfolgreich waren.
Kurz vor den Aufnahmen zu Band on the Run, die in Lagos stattfanden, hatten Seiwell und McCullough die Band verlassen. In der folgenden Zeit ließ McCartney es ruhig angehen und veröffentlichte nur die Single Junior’s Farm (1974). Die Band wurde derweil mit dem Gitarristen Jimmy McCulloch und dem Schlagzeuger Joe English verstärkt. Die Alben Venus and Mars (mit der Nummer-1-Single Listen to What the Man Said) und Wings at the Speed of Sound (mit den Hits Silly Love Songs und Let ’Em In) markierten gemeinsam mit der Welttournee, aus der das erfolgreiche Live-Album Wings over America hervorging, den Höhepunkt der Wings.
1977 verließen McCulloch und English die Band. Die McCartneys und Denny Laine nahmen jedoch ein neues Album und eine weitere Single auf, die noch im selben Jahr erschien. Mull of Kintyre wurde McCartneys größter Erfolg in Europa und löste sogar die Beatles-Singles von den Spitzen der Listen über die „ewigen“ Bestseller ab. Nur in den USA floppte die Platte.1978 erschien das Album London Town mit der Nummer-1-Single With a Little Luck. Mit neuer Besetzung (Steve Holly: Schlagzeug, Laurence Juber: Gitarre) ging man auch im Dezember 1979 in Großbritannien wieder auf Tournee. 1978 erschienen noch Wings Greatest Hits. 1979 veröffentlichten die Wings die erfolgreiche Single Goodnight Tonight und kurz vor Weihnachten erschien die Paul-McCartney-Single Wonderful Christmas Time. Das Album Back to the Egg wurde trotz zahlreicher prominenter Gastmusiker den hohen Erwartungen hingegen nicht gerecht.
Eine Wings-Tournee durch Japan kam im Januar 1980 nicht zustande, weil McCartney bei der Einreise wegen Besitzes von Haschisch verhaftet wurde. Im April 1981 wurde das Ende der Band offiziell bekanntgegeben. Bis zum September 1989 sollte es keine weiteren Konzerte von McCartney geben.
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